Mit vielen LEIDER müsste ich hier jammern, denn LEIDER hab ich fast zu spät von diesem genialen Ereignis erfahren und LEIDER hab ich nur eine Lokation mitgenommen, die sicherlich zum fotografieren nicht die Beste war. Schluss mit jammern, es hat sich dennoch gelohnt!
Und was ist dieses „speed of light“ eigentlich? 120 Menschen werden mit LEDs am Körper ausgestattet und laufen zu einem Gesamtkunstwerk Choreografien ab. Sie setzen dabei verschiedene Orte (hier Industriedenkmale) in Szene und lassen diese sozusagen in „neuem Licht“ erscheinen. Den einen oder anderen erinnert es vielleicht auch an den Film Tron, zumindest im Nachgang musste ich an den Film denken. Meines Erachtens ist gerade für Fotografen dieses Event interessant, da die Schönheit durch langzeitbelichtete Fotos erst richtig heraus sticht. Hier darf sicherlich jeder seine eigene Meinung haben, so wie es nun mal mit der Kunst ist… Die Wurzeln liegen bei der schottischen Kunstorganisation NVA. Unter Leitung von Angus Farquhar wurden seit 1992 bereits verschiedene Projekte dieser Art realisiert.
Nun wollte ich die Gelegenheit nicht verstreichen lassen und bin anscheinend recht spät angereist, dennoch mit fast 1:30 Std. Vorlaufzeit. Angekommen am Centro war der „Platz der guten Hoffnung“ schon recht gut gefüllt. Nun hieß es Gas geben und ich habe lange gebraucht die richtigen Einstellungen zu finden. Mit oder ohne Graufilter, Timelapse oder nicht??? Der Graufiltereinsatz hat sich gelohnt am Ende und es ist auch ein Zeitraffer geworden. Interessant war das Gemisch aus Hobby- und sicherlich auch Profifotografen. Eine echt freundschaftliche Atmosphäre hat mich angesteckt, so habe ich mein Zweit-Stativ verliehen und versucht einem kleinem Mädchen Blick auf das Geschehen zu ermöglichen. Ein paar Ausnahmen gibt es immer, denn wie immer gilt: es kommen immer Leute kurz vor Schluss und erwarten den besten Platz zum filmen oder fotografieren… Hier ein Lob an das Sicherheitspersonal, man hat sicherlich die richtigen Worte gefunden. Problematisch dagegen war eher die Art der Absperrung, da einige Centro-Besucher kein Verständnis für die Absperrungen hatten und mein Stativ bis zu letzt immer wieder den einen oder anderen Fuß abbekommen hat. Ich stand echt unglücklich in einer Schneise wo man meinte sich durch mogeln zu können. Ich hab mich schon geärgert nicht etwas dreister zu sein wie manch andere Person, die fast schon Bäume oder alles worauf man stehen kann erklummen haben. Aber die letzten 10 Minuten reichten dann dennoch die finalen Einstellungen zu tätigen und ob die Fotos aus anderer Position besser geworden wären, egal… Wie gerne hätte ich hier die Blende auf 8 eingestellt, aber gerade hier war mir klar, dass ein deflickern mehr als nur schwer wird und jedes einzelne Bild für die kurze Sequenz wollte ich auch nicht anpassen. Die nächste große Frage war: wie fotografiere ich denn nun? Ich wusste im Vorfeld nicht wie schnell die Läufer unterwegs sind. Hin und her gerissen zwischen Langzeitbelichtung und was gut wäre für ein TimeLapse habe ich mich durchgerungen eine möglichst flexible Einstellung zu finden:
- Objektiv: Nikon AF-S DX 10-24
- Intervall: 5 Sekunden
- Belichtungszeit: 4 Sekunden
- ISO: 125
- Blende: 3.5 Offenblende
- Brennweite: 10mm
- Graufilter: Haida ND8
- Timer: JCC Timer
- Nachbearbeitung:
Trotz Offenblende sind einige schicke Bilder dabei und ich habe mich auch entschlossen mein Glück beim Wettbewerb zu versuchen, auch wenn ich dort jetzt schon so geniale Bilder sehe, dass ich mir recht wenig Chancen einräume. Aus der Zeitraffersequenz konnte ich nur 10 Sekunden Film raus kitzeln, hier wären die anderen Lokationen ebenso genial gewesen um einen längeren Film zu drehen. Wie gern würde ich damit an dem Wettbewerb teilnehmen 😉
Vielleicht kommt speed of light ja wieder? Ich würde es mir wünschen…
Hier noch einige tolle Links zum Thema:
- die offizielle Webseite von „speed of light ruhr“
- der offizielle Trailer
- ein Bericht von der WAZ
- WDR: aktuelle Stunde