In diesem Wetterstation Test berichte ich über jahrelang gesammelte Erfahrung mit verschiedenen Herstellern. Das überraschende ist, dass die von mir bevorzugte Wetterstation kaum jemanden bekannt ist. Vielleicht hast Du ja ähnliche Erfahrungen gesammelt: „Man kauft eine Wetterstation und irgendwas ist immer, z.B. ist die Reichweite des Außensensors miserabel, Messwerte sind ungenau, Zugriff von Freunden und Verwandten ist nicht möglich usw.“ Ich hatte verschiedene Wetterstationen im Einsatz wie z.B. Mobile Alerts, Netatmo und einfache Lösungen, die man auch 15 – 40 EUR hier und da bekommt. Glücklich wurde ich mit keiner, die Suche geht weiter…
Wetterstation Vergleich meiner bisherigen Wetterstationen
Netatmo
Netatmo hat zwei riesige Vorteile, denn diese Wetterstation ist extrem beliebt, was dazu führt, dass es massig Zubehör gibt und sehr viele Anbindungen, selbst auf meinem Sat-Receiver. Weshalb ich mich gegen diese Wetterstation entschieden habe ist total simpel: mir fehlte ein Display zur Anzeige der wichtigsten Wetterdaten. Handy App hin oder her, es gibt genügend Momente, da muss es schnell gehen und ein Blick beim vorbeigehen auf ein Display der Wetterstation hilft da ungemein. Wer wirklich nur auf Smartphone oder Tablet das Wetter schauen möchte, ist hier sehr gut aufgehoben!
Mobile Alerts
Die Wetterstation von Mobile Alerts hat mir da besser gefallen. Ein Display, mit leicht nerviger Barometer-Anzeige (blinkt permanent), App-Anbindung und einer Schnittstelle zum auslesen der Daten standen auf der Haben Seite. Die Reichweite der Außenstation war hier der Knackpunkt, insbesondere bei Wetterschwankungen kamen teilweise keine Werte mehr an der Basis an. Die Station habe ich fünf Jahre lang im Einsatz gehabt. In dieser Zeit wurde die App immer mal aktualisiert, gefallen habe ich daran aber nicht gefunden (Android App). Ich wollte irgendwie von der Station weg, ich kann nicht sagen warum, aber ich war damit irgendwann nicht mehr so happy.
Sonstige Lösungen
Die vielen verschiedenen günstigen Wetterstationen auf dem Markt sind oft OK, meist hapert es an der Genauigkeit und Reichweite. Nichtdestotrotz kann man für schlankes Geld auch richtig Glück haben. Spannend war bei einer Wetterstation (Marke ist mir entfallen), dass immer Werte von einem fremden Außensensor geliefert worden sind. Das hat die Daten natürlich verfälscht. App Anbindungen finden wir hier eher selten.
Da ich viel nach Wetterstationen ohne App-Anbindung recherchiert habe, sind folgende meine Favoriten:
- Bresser Funkwetterstation
- Skey Wetterstation
- TFA Dorstmann Wetterstation
- Technoline Wetterstation (hier vermute ich den Außensensor, der bei der Mobile Alerts Wetterstation verwendet wird und der hatte leider Reichweitenprobleme)
Diese Geräte habe ich nicht getestet, sind aber meine Favoriten, wenn ich nicht gewisse Anforderungen an die Wetterstation hätte!
Was soll meine neue Wetterstationen können?
Das wichtigste ist tatsächlich ein Display, wo ich die wichtigsten Daten im vorbeigehen ablesen kann. Eine App ist aber im heutigen Zeitalter ebenso wichtig. Mittlerweile sind mir die Windwerte sehr wichtig, da ich einen Pool mit einem Dach im Garten stehen habe, was bei gewissen Windgeschwindigkeiten Flügel kriegen könnte. Den meisten werden Luftfeuchtigkeit und Temperatur völlig ausreichen. Wichtig sind also:
- Basisstation mit den wichtigen Werten auf einem Display
- App Anbindung
- Windmesser und die gängigen Messwerte
Meine neue Wetterstationen und Zubehör
Ich habe den heißen Tipp bekommen mir mal eine private Wetterstation (kurz PWS) mit Wunderground (Weather Underground) Anbindung anzusehen. An dieser Stelle ein Danke an Jochen, der mich auf die Wetterstation aufmerksam gemacht hat. Wunderground ist ein kostenloser Dienst, der die Daten tausender Wetterstation diverser Hersteller speichert und aufbereitet. Hier kann man also nicht nur seine Daten speichern lassen, sondern auch naheliegende Wetterstationen ansehen.
Ja, hier bin ich fündig geworden…
Schaut man bei Amazon nach Wunderground Wetterstationen (Wunderground steht für Weather Unterground), findet man vor allem die Marke Bresser (hier habe ich sehr viel positives gelesen), Sainlogic, froggit und natürlich noch andere Marken. Teilweise gibt es nahezu identische Wetterstationen von verschiedenen Anbietern wie man hier sehen kann: froggit WH5500, Bresser 5 in 1 und Brandson 5 in 1. Bei mir ist es übrigens die froggit WH5500 geworden, da ich das Glück hatte sie für unter 100 EUR zu ergattern. Wenn man jetzt die Features im Vergleich zur Netatmo sieht, dann haben die Wunderground Wetterstationen die Nase bei der Anzahl der Messwerte vorne und sind oft preiswerter.
Zubehör zur Anbringung
Zur Anbringung hab ich allerdings noch das ein oder andere benötigt. Ob Kosten für Dich dazu kommen hängt von der Möglichkeit der Anbringung ab. Die beiliegende Lösung bei der froggit WH5500 ist für recht schmale Rohre gedacht. Es gibt aber auch die Möglichkeit die Station direkt an der Wand oder am Boden zu montieren. In meinem Fall war der Dachüberstand zu groß, daher habe ich mit folgendem Zubehör die Wetterstation am Gartenhaus befestigt:
- Mast: https://amzn.to/3anarK0
- Mastschellen: https://amzn.to/3mvgui3
Wetterstation am Mast Wetterstation bei Regen Befestigung mit Mastschellen Wetterstation am Mast froggit Wetterstation
Hinweis: perfekte Messwerte – wichtig ist der richtige Standort
Der richtige Standort ist für genaue Messwerte entscheidend! Deshalb sind bei jeder Wetterstation ein paar Regeln zu beachten:
- Für korrekte Windmessungen sollte man bei der Anbringung versuchen einen Ort zu finden, wo der Wind aus allen Himmelsrichtungen herkommen kann. Außerdem sollte die Wetterstation in Waage ausgerichtet nach Norden zeigen, da sonst die Messergebnisse (Windrichtung) verfälscht werden. Oben auf der Wetterstation ist eine kleine Wasserwaage zum ausrichten.
- Der Regenmesser misst natürlich auch dann nur richtig, wenn dieser nicht verdeckt von einem Baum oder Dach ist.
- Der Untergrund hat auch Einfluss auf die Daten, das habe ich aufgrund von Reichweiteneinschränkungen bisher nie bedenken müssen. Der optimale Untergrund ist eine Wiese.
- Ideal ist natürlich ein vollschattige Standort.
- Die Wetterstation sollte bei ca. 2m Höhe angebracht werden.
Aber machen wir uns nichts vor, man kann nicht alle Voraussetzungen einhalten! Von der Basis ist die Wetterstation gute 15 Meter entfernt und hat keine Probleme mit der Reichweite, laut Ausschlag auf der Basisstation haben wir dort vollen Empfang. Das war bei den anderen Wetterstationen leider nie der Fall und macht für mich das erste große Plus aus!
Einrichtung der Basisstation
Die Anleitung ist schon mal auf deutsch, aber die Schritte zur Einrichtung und Anbindung im WLAN sind etwas dürftig. Ich brauchte einen Moment um zu verstehen, was ich eigentlich machen sollte.
Um Dir diesen Fehler zu ersparen: Die Basis hat erstmal ein eigenes offenes WLAN, mit dem man sich verbindet und eine vorgegebene IP Adresse (siehe Dokumentation: http://192.168.1.1) im Browser aufruft. Dort werden dann die Einstellungen und die Verbindung zum WLAN getätigt. Im Vorfeld solltest Du Dir bereits einen Wunderground-Nutzerkonto erstellen, damit man die Anbindung nicht im Nachgang durchführen muss. Fertig, so einfach war es dann im Endeffekt!
Zukünftige Anpassungen können auch immer nur über das eigene WLAN eingestellt werden, das durch Druck auf einer der Tasten auf der Rückseite aktiviert wird. Das kommt sicher nicht häufig vor, kann man aber benutzerfreundlicher gestalten.
Zugriff auf die Wetterdaten
Grundlegend sendet die Station sofort Daten nach Wunderground, wenn Du einen Account eingestellt hast. Es gibt viele Statistiken und ich finde auch heute noch hier und da nette Features, die ich noch nicht kenne. Jede Station die eingerichtet wird bekommt einen Namen. Meine heißt IOBERH78. Du kannst meine Messwerte hier einsehen: https://www.wunderground.com/dashboard/pws/IOBERH78
Spannend finde ich auch die Wundermap, hier kann ich nachvollziehen, ob die Messwerte mit anderen Stationen im direkten Umfeld übereinstimmen, oder wie das Wetter irgendwo auf der Welt ist: zur Wundermap in meinem Umfeld
Android Apps
Ich habe aktuell mehrere Apps im Einsatz und jede hat ihre besondere Stärken. Meine drei Favoriten sind für Android PWS Meteo, Wetterstation und die Wunderground App versteht sich von selbst. Allerdings gefällt mir bei PWS Meteo die Historie sehr gut. Wetterstation eignet sich hervorragend, wenn man z.B. ein altes Tablet zur permanenten Anzeige von Wetterdaten nutzen will. Das Design ist anpassbar und man bekommt alle wichtigen Daten auf einen kleinen Bildschirm. Hier gibt es auch noch weitere externe Daten wie Windströmungen, Regen- und Wolkenradar. Die App hat potential, lässt sich von Farbe bis Schriftart anpassen, hat bei der Bedienung der Radarkarten noch Luft nach oben
PWS Meteo App Wunderground App Wetterstation App
Wetterstation PWS Dashboard (selbst gehostet)
Verspielt wie ich bin, habe ich nach weiteren Alternativen gesucht und z.B. das PWS Dashboard gefunden, eine eigene kleine Wetterstationswebseite. Das geht wohl für die meisten zu weit, aber da ich eh diese Webseite betreibe, warum soll ich mir nicht eine eigene Wetterwebseite erstellen? Ich schaue dort auch regelmäßig drauf, schaut doch mal selbst: https://splittscheid.de/pws/
Smarte Wetterstation / Automatisierung
IFTTT hat auch eine Anbindung für Wunderground, damit lässt sich so einiges automatisieren. Was meine Hausautomation angeht, habe ich aktuell keinen Bedarf.
Auch Homematic oder ioBroker bieten Schnittstellen, womit eine Automatisierung möglich wird.
Mein Wetterstation Fazit
Die Wetterstation froggit WH5500 macht mir richtig Spaß und auch meine Kinder interessieren sich mehr und mehr für das Wetter, Einflüsse und die verschiedenen Daten. Die Apps haben alle ihre Stärken, noch habe ich keinen klaren Favoriten, werde diesen hier aber gerne mit Dir teilen. Die eigene PWS-Webseite ist für mich ein weiteres Highlight. Hier schauen auch Nachbarn, Familie und Freunde immer mal wieder nach.
Es gibt allerdings auch Mankos, denn die Außenstation hat ein relativ blödes Rohr, was nicht rund sondern abgerundet rechteckig ist. Mit den Mastschellen war das aber nicht wirklich ein Problem. Negativer wirkt da eher das Display, was je nach Blickwinkel und Einstellung nicht immer gut lesbar ist. Zwar hat man viele Einstellungsmöglichkeiten, aber hier halte ich ein klassisches Monochrom LCD-Display für die bessere Wahl.
Basis Wetterstation Frontalansicht Basis Wetterstation Blick von oben Basis Wetterstation seitlicher Blick
Zudem leuchtet die Hintergrundbeleuchtung permanent. Das kann man auch deaktivieren oder runter regulieren, dann sieht man die Anzeige aber noch schlechter. Mich stört die permanente Beleuchtung nicht, aber der eine oder andere hat damit vielleicht Probleme.
Würde ich die Wetterstation wieder kaufen: Ganz klar JA, das System gefällt mir mit Abstand am Besten. Das Display ist nicht optimal, ggf. würde ich ein andere Modell holen, aber einmal gut eingestellt, hat man damit keine Probleme!
Welche Stationen hast Du im Einsatz, oder habe ich Dich mit einer Wunderground Wetterstation infiziert? Ich bin gespannt und freue mich über Deinen Bericht in den Kommentaren…