Das Thema Gartenhaus hat uns ziemlich lange (fast 1,5 Jahre) beschäftigt. Hintergrund waren u.a. Position und Optik, aber vor allem Größe und Material. Als Material standen WPC und Holz in der engeren Wahl. Bei WPC hatten wir uns schon auf die Gartenhäuser von Grofillex eingeschossen, da diese Wartungsfrei sind und die Materialproben auch klasse aussehen. Aber als Fans von Holzoptik waren wir dann doch schnell auf ein echtes Holzhaus aus. Im Nachgang war das definitiv die richtige Entscheidung. Wir haben das Gartenhaus Miami der Firma Lasita Maja ausgewählt. Dabei waren für uns Größe, das Flachdach, die beiden Türen und die Bohlendicke von 28 mm wichtig und ausschlaggebend. Gekauft haben wir es bei Hornbach, wo es unter dem Namen Florida geführt wird.
Boden, Unterkonstruktion oder doch was ganz anderes
Beim gewählten Gartenhaus war kein Boden inklusive. Dieser hätte ca. 50% der Anschaffungskosten des Hauses selber gekostet. Generell wollten wir auch keinen Holzboden, da wir bereits eine Fläche mit 100 X 200 mm Pflastersteinen als Fläche vorbereitet hatten. Nach langer Suche haben wir dann diese Terassenpads gefunden. Diese Pads sind für Unterkonstruktionen gedacht, damit kein Wasser vom Boden nach oben dringt. Wir haben uns für die 3 mm Variante entschieden, diese dann noch mit einer Schere halbiert und gestapelt unter den Bohlen gelegt. Zeitgleich konnten wir Unebenheiten im Boden damit ausgleichen.
Lasur oder Lack
Die nächste Gretchenfrage war die farbliche Gestaltung: Lasur oder Lack??? Rein optisch finden wir Lasuren schöner, da diese die Holzoptik erhalten. Allerdings sollte man Lasuren möglichst jährlich neu auftragen. Lacke dagegen halten viel länger. Entschieden haben wir uns für eine Langzeit-Lasur, die hoffentlich hält was sie verspricht. Nach langem hin und her wurde es die Hausmarke von Hornbach… Alternativen waren in der Kürze und Farbe (Kiefer) leider nicht verfügbar. Ursprünglich sollte es eine Lasur der Firma Remmers werden.
Der Aufbau
Der Aufbau hat einige Tage in Anspruch genommen und dazwischen gab es auch mal Pausen. Wir hatten richtig Glück, da das Wetter tagelang Niederschlagsfrei war.
Tag 1: Die Grundierung
Die Grundierung ist sehr wässrig, lässt sich somit schnell und leicht auftragen. Wir haben dafür Lasurenpinsel verwendet. Mit zwei tatkräftigen Helfern haben wir alles an einem Tag grundiert bekommen. Nicht zu unterschätzen ist der Platz, der zum Trocknen in Anspruch genommen wird.
Tag 2: Erster Anstrich
Die Lasur war zwar keine reine Dickschichtlasur, allerdings schon schwieriger zu verarbeiten. Es war gefühlt mehr Zeit notwendig, als bei der Grundierung. Positiv sind die Trockeneigenschaften. In der Sonne ist die Lasur bereits beim Auftragen recht schnell getrocknet. In der Nacht war es zudem sehr windig und zum späten abend hin war fast das komplette Holz handtrocken. Allerdings hat der Wind uns auch zwei mal hochschrecken lassen, da einige Latten umgefallen sind.
Tag 3: Rohbau und zweiter Anstrich
Die Seiten werden bei diesem Blockbohlenhaus simpel ineinander gesteckt. Es gab wenig Bohlen, die nicht ineinander passen wollten, so sind wir auch zugig voran gekommen. Zeitgleich haben wir eine Seite immer beim Aufbau gestrichen, da wir danach nicht mehr so gut dahin kommen.
Wir haben von der ersten Bohle an immer wieder geprüft, ob das Haus auch in Waage steht. Nach ca. acht Latten wird es schon schwer zu korrigieren. Die letzten schrägen Elemente der Bohlen waren verschraubt und mussten zum weiteren Aufbau auseinander geschraubt werden.
Spätestens mit den drei Dachträgern kam die letzte Stabilität ins Haus. Ab diesem Zeitpunkt mussten wir auch die Anleitung interpretieren, da man nicht eindeutig nachvollziehen konnte, was wie genau gemacht werden soll. Im Endeffekt haben wir alles (vermutlich) richtig gemacht… Mein Nachbar hat dann die Dachpappe als provisorischen Schutz angenagelt und für Tag 3 waren wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Der zweite Anstrich ging dann recht flott von der Hand, kein Vergleich zu dem Aufwand, wenn jedes Brett einzeln gestrichen wird!
Tag 4 und 5: Dacheindeckung
Beim Dach wollten wir etwas langfristiges und stabiles. Wir haben uns dann für eine Metallziegel-Optik, also ein Blechdach/Trapezblech entschieden. Vorab: die Bedenken über die Lautstärke beim Regen waren völlig unnötig, man hört davon nicht viel. Die mitgelieferte Dachpappe haben wir drauf gelassen.
Begonnen haben wir mit einer Unterkonstruktion aus 3 m langen Latten. Im Nachgang betrachtet hätten wir ein anderes Maß nehmen können, so hatten die Latten immer 30 cm Abstand, 31 cm wären wohl richtig gewesen. Daher sind die Schrauben von hinten nach vorne auch immer weiter gewandert.
Danach hat das große Schrauben begonnen. Ich habe mich nach Windlast entsprechend der Anleitung von hinten rechts begonnen. Im Nachgang betrachtet hätten wir lieber alle Bleche legen und ausrichten sollen. Jeweils ne Schraube zum fixieren und fertig. So haben die letzten beiden vorderen Bleche nicht mehr unter die anderen Bleche gepasst. Da wir zwei bzw. sogar drei Reihen Ãœberlappung haben macht das nichts, aber man weiß ja um den Schönheitsmakel 😉 In der Galerie habe ich bewusst ein Foto geladen, wo man die beiden Ãœberlappungen gut erkennen kann. Die eine ist schon mit Schrauben etwas angepasst, die andere steht noch komplett ab. Laut Anleitung waren zehn Schrauben pro qm² gefordert. Mit der Schrauberei war ich dann sicherlich alleine einen kompletten Tag beschäftigt… Dafür hält es und optisch sind wir sehr zufrieden, außer wir schauen von oben mal drauf.
Tag 6: Mäuseschutz, Verankerung, Regale und Regentonne
Da die Ritzen unterm Haus idealen Zugang für Mäuse bieten, mussten wir uns etwas einfallen lassen. Wir hatten noch Laubschutzgitter für Regenrinnen über und diese lassen sich einfach an das Haus tackern. Das schließt durchknabbern nicht aus, dennoch bin ich guter Dinger, dass Mäuse hier schnell den Spaß verlieren rein zu wollen.
Eine Sturmverankerung scheint aufgrund des hohen Eigengewichtes nicht notwendig. Um dennoch auf der sicheren Seite zu sein, haben wir Löcher in die Pflastersteine gebohrt und dann diese Eisenstangen mit einer Länge von einem Meter in den Boden geschlagen. Dabei sind etwas über 60 cm im Boden. Da wir keinerlei passende Schellen im Baumarkt gefunden haben, haben wir das stärkste verfügbare Lochband zweckentfremdet und und mehrfach verschraubt Alternativ hatten wir über Bodenhülsen nachgedacht, aber die muss man auch erst mal in den Boden kriegen.
Der Regal-Aufbau ist jetzt nicht so interessant, daher erzählen wir mehr von der Installation der Regentonne. Hier möchten wir zuerst darauf hinweisen, dass es verschiedene Rohrserien gibt, UV-geschützte Rohe (für einen x-fachen Preis, die zusätzlich noch geklebt werden müssen) oder die einfachen Rohre. Wir hatten uns zu Beginn leider vergriffen und dafür dann etwas mehr ausgegeben. Mit dem Kleber sieht das dann auch nicht wirklich schöner aus. Nachträglich kombinieren der verschiedenen Rohre hat auch nicht wirklich funktioniert, da müssen wir noch nachbessern. Bevor die Rohe angebracht wurden, haben wir die Regentonne auf den gewünschten Platz gestellt. Danach haben wir uns Gedanken gemacht wo der Ãœberlauf in etwa sein müsste und die Rohre dahin gelegt. Der Rest war dann nur noch ineinander stecken, verkleben, einen Randstein leeren und mit Steinen füllen, um diesen zur Sickergrube umzufunktionieren… Ansonsten war es schön zu sehen, dass die Installation einwandfrei funktioniert und kein Tropfen verloren geht.
Tag 8: Elektroinstallation
Die Elektroinstallation habe ich durch einen Elektriker vorbereiten lassen. Dieser hat interessanterweise drei Leitungen gelegt, davon zwei Schaltbar und eine die dauerhaft versorgt ist. Wir haben erstmal nur eine schaltbare Leitung verwendet, abwarten auf was wir Ideen noch kommen.
Ansonsten haben wir eine Lampe inkl. Schalter und drei Doppelsteckdosen verbaut, wobei eine dieser Steckdosen im Haus liegt. Mit Kabelkanälen sieht es dann auch entsprechend schick aus.