Da ich immer mal wieder Anfragen zur Wärmepumpe (folgend nur noch WP) kriege, hier ein erstes kleines Update… Dabei muss ich klar darauf hinweisen, dass ich keine Garantie für die Richtigkeit meiner Aussagen geben kann!
Ein Jahr lang bewohnen wir unser Häuschen und können somit den Stromverbrauch der Wärmepumpe (Heizbetrieb und Warmwasser) endlich auswerten. Ziel war es unter 80 bzw. besser unter 60 EUR pro Monat zu bleiben. Wir liegen aktuell dazwischen (Monantsverbrauch + Grundgebühren), ich bin aber guter Dinge die 60 EUR Grenze noch zu knacken! Interessant ist ja die Jahresarbeitszahl, die ja laut Herstellerangaben bei unserer Viessmann Vitocal 200-S Typ AWB-AC201.B10 bei 3,5 liegen soll. Tatsächlich haben wir eine Arbeitszahl sogar mal für einen Monat weit übertroffen (4,2)! Aufs Jahr gesehen reiten interessanterweise die Sommermonate einen bei dem Wert nach unten. Dort haben wir nur auf Warmwasserbetrieb umgestellt und damit sogar einen COP auf den Monat gerechnet von nur 2,0 gehabt. Die WP arbeitet meiner Meinung nach effizienter, wenn sie länger läuft bzw. mehr Energie erzeugen soll. Für das Jahr 2016 liegt die Jahresarbeitszahl bei 3,31. Nüchtern betrachtet ist das ja kein schlechter Werkt, aber wir warten mal ab was 2017 bringt, immerhin ist der Winter wesentlich kälter als der in 2016.
Leider waren im OG die Thermostate falsch mit der Fußbodenheizung gekoppelt. Alle Energie ist in den Flur anstatt ins Bad gegangen. Besonders ärgerlich, wenn das Thermostat dort voll aufgedreht ist und eine definitiv zu hohe Flussrate für die Fußbodenheizung eingestellt war. Zu Beginn hatten wir auch immer zwischen zwei Temperaturen an der WP selber hin und her gewechselt, bis wir mit Hilfe der Heizkennlinie auch mit einer Temperatur klar kommen. Ich werde hoffentlich diesen Winter eine Einstellung finden, mit der die WP optimal auf unser Bedürfnis abgestimmt ist! Mein Bauchgefühl sagt, dass das aber er noch einen weiteren Winter in Anspruch nehmen wird. Zudem haben wir teilweise den unbewohnten Keller mit geheizt, was definitiv unnötig ist.
Einige Anfragen gehen auch in die Richtung, ob Gas oder WP günstiger sind. Generell ist meines Erachtens Gas günstiger und vermutlich auch umweltschonender. Die Technik ist seit Jahrzehnten ausgereift und funktioniert! Dann gibt es noch die Fragen, ob sich eine Luftwärmepumpe überhaupt lohnt, Erdwärme ist doch viel besser. Diese Rechnungen sind von sehr vielen Faktoren abhängig. Wie entwickeln sich Strom- und Gaspreise, wie effizient sind die Heizungen wirklich, usw.? Bei uns kam es aus Respekt vor Gas nur die Alternative Wärmepumpe in Frage und rein von der Leistung funktioniert alles einwandfrei. Allerdings gibt es hier ja auch einiges zu schreiben, was an den komplexen Einstellungen liegt. Man kann die Heizung sicherlich auch so laufen lassen und nichts mehr daran ändern, aber damit entgeht einem auch definitiv Sparpotential. Welche Art von Wärmepumpe wirklich Sinn macht ist auch noch ein Thema für sich. Erdwärme soll ja das Nonplusultra sein, für einen Aufpreis von sagen wir mal 7.000 EUR für die Bohrung, vermutlich eher mehr! Rechnen wir jetzt mal mit meinen oben genannten 80 EUR im Monat für die Luftwärmepumpe monatlich und nur 40 EUR für die Erdwärmepumpe. Die Differenz ist 40 EUR… Demnach würde sich die Erdwärmepumpe nach 14,5 Jahren armotisieren. Aber ich persönlich glaube nicht, dass der Unterschied so extrem ist. Bei nur 30 EUR Differenz sind es schon über 19 Jahre… Wird die Wärmepumpe noch mit finanziert, dann kommen noch Zinsen mit drauf und hier mag ich nicht mehr weiter rechnen 😉 Als nächstes muss man die Haltbarkeit einrechnen. Wenn eine Wärmepumpe über 20 Jahre hält, dann scheint das gut zu sein. Hier möchte ich nicht schwarzmalen, aber es gibt im Internet sehr kontroverse Meinungen, dass nach 10 – 15 Jahren die heutigen Heizungen aufgeben! Was mich im Nachgang stört ist, dass wir im Vorfeld keine gute Beratung erhalten haben, welche WP welche Vorteile/Nachteile hat im Vergleich zu Gas und wie sich die Betriebskosten im realen Leben auswirken. Wir leben nicht schlecht mit der Anlage und wollten wie gesagt kein Gas, aber die Beratung hätten wir intensiver einfordern müssen!
Zum Schluss spielt sicherlich noch die Ästhetik eine Rolle. Hier habe ich auch schon einige Diskussionen geführt und ja, schöner wäre es ohne Luftwärmepumpe…