Das Thema heizen ist momentan noch nicht transparent, allerdings können wir ahnen wohin der Weg geht… Die Kosten sind weitaus höher als vermutet!
Fangen wir mal vorne an: Der Sanitärbetrieb unseres Vertrauens (Lienemeyer Energie und Optimierung) hat für uns eine Heizlastberechnung durchführen lassen. Dieser Berechnung zur Folge lagen wir zwischen zwei Wärmepumpen. Da wir Bedarf nach einem größeren Wasserspeicher hatten, war die Wahl relativ schnell getroffen: Viessmann Vitocal 200-S, Typ AWB-AC201.B10 (7,7 kW)
Nun sind wir ursprünglich davon ausgegangen, dass Heizen und warmes Wasser bei ca. 50 – 70 Euro im Monat liegen. Unser Heizverhalten ist meines Erachtens eher gemäßigt, in unserem Referenzraum (Wohnzimmer) haben wir Durchschnittlich 20 Grad, Abweichungen um einen Grad nach unten oder bis zu zwei nach oben kommen vor! Um reale Aussagen treffen zu können müssten wir ein ganzes Jahr abwarten, aber Winter und Sommer können so oder so immer anders ausfallen und wirken sich entsprechend aus. Dazu kommt noch, dass in den ersten Wochen noch die Haustüre fehlte und einige Gewerke gerne die Tür bei der Arbeit offen stehen lassen hatten… Da haben wir einige kWh verbrannt… Ich hab versucht es mit Hilfe der Jahresdurchschnittstemperatur zu berechnen. Diese liegt im Regelfall zwischen 9 – 10 Grad. Ich muss kann jetzt nur ungefähr den einen oder anderen Tag rechnen, aber ich vermute, dass ein Verbrauch von 15 kWh in etwa für einen Tag bei 8 – 12 Grad passt. Pro Monat somit 450 und im Jahr 5.400 kwh.
Nun kann man auch etwas ins Detail gehen und ausrechnen wie viel der Spaß kostet. Noch sind wir beim lokalen Energieversorger EVO. Leider wurden die Preise angezogen, aber in dem Beispiel gehe ich noch auf die Preise von 2015 ein
Grundpreis für TOB-Strom Wärmepumpe (ohne Sperrzeiten): 60,96 EUR pro Jahr
Arbeitspreis je kWh: 24,48 Cent
Die Rechnung ist denkbar einfach:
(Gesamt kWh pro Jahr X Arbeitspreis je kWH : 100) + Grundpreis = Heizkosten pro Jahr
(5400 X 24,48 : 100) + 60,96 = 1.382,88 EUR pro Jahr (115,24 EUR pro Monat)
Nun habe ich mir gedacht, ich schaue mich doch noch mal auf dem Markt um und war schockiert wie enorm die Preise abweichen… Ich habe diverse Vergleichsportale durch und als großer Anbieter kommt für mich die E.ON in Frage. Hier die aktuellen Preise:
Grundpreis für E.ON Wärmestrom öko 2019: 144,00 EUR pro Jahr
Arbeitspreis je kWh: 17,67 Cent
(5400 X 17,67 : 100) + 144 = 1098,18 EUR pro Jahr (91,52 EUR pro Monat)
Das alleine ergibt schon ein Sparpotential von 284,70 EUR. Natürlich bin ich dann noch lange nicht bei den Preisen, die ich mir so erhofft hatte bzw. die so gerne im Internet genannt werden. Hier vermute ich, dass eine Gasheizung ggf. die günstigere Alternative ist. Hinzu kommt, dass die Gaspreise in den letzten Jahren eher gleich bleibend sind bzw. nur leicht steigen und die Strompreise weiter nach oben gehen. Gespannt bin ich wie hoch der Verbrauch bei wirklich kalten und richtig heizen Tagen wird. Momentan kann ich nur von einem recht warmen Winter ausgehen und weiß noch nicht, ob es Sinn macht überhaupt mit einer Durchschnittstemperatur zu berechnen.
Es gibt auch noch richtige Profis, die sich sehr intensiv mit dem Thema Wärmepumpe und Optimierung auseinander setzen. Da will ich auch noch hin, erstmal muss ich mit dem bisherigen Wissen arbeiten…
Werte die ich noch mit Vorsicht genieße sind die JAZ (Jahresarbeitszahl). Zum Beispiel zeigt der Stromzähler der Wärmepume 1492 kWh an und der Wärmemengenzähler 6298,9 kWh. Damit wäre die JAZ 4,22 (wenn ich denn mit Wärmemengzählerstand : Stromzählerstand richtig rechne) und für meine Begriffe auch extrem gut. Meist rechnet man bei Luftwärmepumpen eher mit einer JAZ von 3,5 oder weniger… Ob die Werte nun zu 100% stimmen werde ich im Auge behalten und sicherlich noch das eine oder andere Fazit nachreichen…